Montag, 27. Juli 2009

Reframing.

Eines Tages lief das einzige Pferd eines Bauern weg. All seine Nachbarn riefen, wie schrecklich das sei, aber der Bauer meinte nur, 'vielleicht'. Ein paar Tage später kehrte das Pferd zurück und brachte zwei Wildpferde mit. Die Nachbarn freuten sich alle über sein günstiges Geschick, aber der Bauer sagte nur, 'vielleicht'. Am nächsten Tag versuchte der Sohn des Bauern, eines der Wildpferde zu reiten. Das Pferd warf ihn ab, und er brach sich ein Bein. Die Nachbarn übermittelten ihm alle Ihr Mitgefühl für dieses Mißgeschick, aber der Bauer sagte wieder 'vielleicht'. In der nächsten Woche kamen Rekrutierungsoffiziere ins Dorf, um die jungen Männer zur Armee zu holen. Den Sohn des Bauern wollten sie nicht, weil sein Bein gebrochen war. Als die Nachbarn ihm sagten, was für ein Glück er hat, antwortete der Bauer, 'vielleicht'.

Unglück ist eine Frage des Kontexts. Verschiebt sich der Kontext, verschiebt sich die zugewiesene Bedeutung.

Ich darf mir den Bauern nicht als emotionslosen, stoischen Menschen denken, sondern als einen, der sich seine Zufriedenheit, sein inneres Glück bewahren gelernt hat.

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