Dienstag, 24. Februar 2009

Blumenkinder leben anders.

Am längsten habe ich für die Erkenntnis gebraucht, das die Zerrissenheit gar nicht in mir liegt. In wenigen Tagen genese ich, wenn ich mich nicht länger in Anpassung zwinge. Ich kann nicht beides. Meinen Seelenfrieden leben und die Umgebung mimikrieren, schließen sich aus. Ist nun mal so. Scheiß drauf.

Montag, 23. Februar 2009

Rubrik: Seltsamkeiten

Weil es mir in letzter Zeit häufiger passiert: was bringt - bitte schön - einen heterogenen Mann dazu, einem wildfremden, anderen Mann ein Kompliment zu machen? Einfach so. Sagen und das war's. Keinerlei "Nachspiel". Mit Kompliment meine ich so Sachen wie "einen so schönen Wolf sieht man hier drinnen nicht häufig". Von einem Schwulen oder einer Frau, okay, aber einem Hetero?

Mein Rasputin-Look (die Zeit für den Friseur und die zum Rasieren spare ich auch lieber ein) wirkt auf eine sehr eigenartige Weise.

Zwischenbericht.

Die Monate verfliegen. Fast rund um die Uhr vergrabe ich mich in Arbeit, lese und schreibe mich quer durch die Wissenschaften. Meine Wohnung verlasse ich kaum noch. Meist erst, wenn mir schon mindestens einen Tag lang die Zigaretten ausgegangen sind und ich dermaßen gribbelig werde, daß ich einfach raus muß. Alles andere vernachlässige ich. Die Zeit dafür - und seien es nur ein paar Minuten - ist es mir nicht wert. Lieber stopfe ich mir noch mehr von dem hochakademischen Zeugs in meinen Kopf und grüble über Dinge, mit denen sich sonst wohl nur die verschrobensten Wissenschaftler in Cern oder am MIT beschäftigen. Was vorher mein Job war, Software-Systeme zu bauen, mache ich nun zur Entspannung nebenbei.

Sieht man von der zwischenmenschlichen Misere ab, bin ich glücklich. Mir ist nicht nach Draußen, nach Reisen, nach anderen Menschen oder nach Sozialem. Vielleicht waren die Enttäuschungen zu groß oder ich bin von Geburt aus so: Fakt ist, das bischen an Sozialem, nach dem mir ist, decken Jo und Frau G. völlig ab. Ein Abend die Woche reicht.

Mein Skorpion-Mädchen sehe ich auch alle paar Wochen einmal. Mittlerweile ist sie kugelrund. Die Geburt steht bald an. Wenn sie da ist, koche ich für sie - als Schwangere darf sie frei wählen. Wir sehen uns Filme an, lachen sehr viel. Ich genieße die Nachmittage mit ihr. Sie sind so herrlich leicht und unbeschwert.

Danach schmerzt es höllisch. Sie zeigt mir wie es sein kann mit einem anderen Menschen. Sie zeigt mir, was mir fehlt und das die Sehnsucht danach nicht verschwindet. Es gibt da draußen auch ein paar besondere Menschen, nicht nur Idioten, Egoisten und Arschlöcher.

Was mir fehlt ist ein Ziel. Den Gedanken ein Einzelunternehmen zu gründen, habe ich abgehakt. Vielleicht passiert das noch um eventuelle Förderungen "mitzunehmen", aber ich eigne mich in keinster Weise zum Einzelunternehmer. Ich habe mich zwar in den letzten Monaten auch in die Wirtschaftswissenschaften eingearbeitet, aber ich habe es nur äußerst unwillig getan. Da sträubt sich einfach zu viel in mir. Weder bin ich Verkäufer, noch bin Buchhalter, noch könnte ich in irgendeiner Art und Weise Selbstwerbung betreiben. Als Einzelunternehmer muß man sich aber genau damit zwangsläufig einen großen Teil seiner Zeit beschäftigen. No chance. Dazu bin ich zu störrisch.

Die Frage nach einen Ziel ist völlig offen. Diese enorme Zurückgezogenheit reicht mir zwar momentan völlig, ich spüre aber auch wie ich mich dadurch von der ganzen Welt entferne und das soweit, das ich nicht weiß, ob ich jemals wieder zurück will.

Das überflüssige Gewicht bin ich wohl auch bald los. Seit Juni sind zwanzig Kilo verschwunden, ohne das ich es bemerkt hätte.

Katastrophenphantasie

Und das hat seine Katastrophenphantasie angestachelt. So etwas gibt es: Man macht einen Fehler, und anstatt daß einem die Phantasie eingibt, wie man diesen Fehler wiedergutmachen könnte, fallen einem nur lauter weitere Fehler ein, und man bekommt ein dringendes Bedürfnis, wenigstens einen dieser Fehler auszuprobieren.

- aus: Michael Köhlmeiers Sagen des klassischen Altertums


Manch einer braucht nicht mal den initialen Fehler als Katalysator. Bin ich nicht abgelenkt, fallen mir standapede zig Fehler ein, vor deren Begehung ich mich nur mühsam abhalten kann.

Freitag, 6. Februar 2009

Dies und das / XIII.

Ich habe nie gemurrt. Irgendwie dachte ich immer irgendwann, ja, irgendwann hole ich das alles nach, hole ich meine Kindheit nach, hole ich meine Jugend nach. Der, der weg geht, vergisst zu leicht, das sich alles verändert. Die Freunde am Lagerfeuer dort am See, die über alles Geliebte, die selbstgefangenen Fische, die Küsse in der Nacht. Die Vernunft gebietet es und irgendwie hofft man, wenn nicht dieses Jahr so doch nächstes Jahr, nächstes Jahr wird man endlich auch diesen Sommer genießen wie die Anderen.

Es gibt nichts zum Nachholen. Die Welt hat sich längst weitergedreht.

Donnerstag, 5. Februar 2009

My Private "Konjunkturpaket".

Ganz unerwartet flatterte heute ein Bescheid des Arbeitsmarktservice in mein Postfach. O-Ton: aufgrund ihrer Teilnahme an einer Schulungsmaßnahme verlängert sich Ihr Leistungsanspruch um weitere drei Monate.

Ha. Ich kann es kaum glauben. Ich würde das UGP (Unternehmensgründungsprogramm) zwar in keinster Weise als Schulungsmaßnahme bezeichnen, bietet es doch nur die Möglichkeit auf freiwilliger Basis diverse 0815-Kurse besuchen zu können (ohne jegliche Verpflichtung), aber der Staat sieht das scheinbar anders.

Somit hat sich auch das Thema Versicherung und jetzt gleich mal gründen, weil notwendig, für's Erste in Wohlgefallen aufgelöst.

Der Stein, der da gerade von meiner Brust rollt, ist riesig. Zuvieles ist noch unklar. Die Reihenfolge und vor allem der Zeitplan stimmt nicht. Gestern abend in Gedanken Aufschub erfleht. Heute morgen prompt geliefert. Danke, Universum.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Dies und das / XII.

Die Zeit verfliegt. Nun ist es Februar und ich sollte und müßte hunderttausend Dinge tun. Spätestens in ein paar Wochen ist auch der Übergangsschutz durch die Sozialversicherung weg und davor brauche ich eine Lösung.