Montag, 20. April 2009

Münchhausen.

Alles geht vor die Hunde, zerbröckelt, zerfällt. Hilflos stehe ich daneben und kann nur zusehen, kann nichts tun, kann den Verfall nicht aufhalten. Du müßtest doch nur, denke ich, aber denken hilft nichts gegen die gefühlte Ohnmacht. Mit jedem Tag, jeder Woche, jedem Monat fällt es schwerer, mich selbst am Schopf packen und aus dem Dreck zu ziehen. Die Frage "Wozu?" ist kein Damokles-Schwert, keine Drohung, es ist das Henkersbeil für jeden Plan. Ich will nichts, ich brauche nichts, warum sich also für irgendetwas anstrengen, warum nach irgendetwas streben?

Objektiv betrachtet gibt es keinerlei Anlaß für Sorgen, doch Gefühle fragen nicht nach Gründen.

Warum kann ich aus mir heraus keine (langfristigen) Pläne entwickeln? Wie kann ein Mensch so bedürfnislos sein? Da ist kein Hunger. Kein Drang nach Erfolg, nach Reichtum, nach Besitz. Selbst das Bedürfnis anderen zu helfen, ist über die Jahre geschwunden, selbst darin finde ich keinen Sinn mehr.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

In meinem Fall ist es Erschöpfung, die mich fragen lässt "Wozu". Meine Energien, Kräfte, Überschüsse brauche ich dann für mich selbst. Zum regenieren. Heilen. Innerlich sanieren.

Wenn ich heil bin, innen, frage ich nicht "Wozu", sondern mache einfach. Weil ich das gerade so will. Brauche. Das reicht mir dann als Grund.

Zorg hat gesagt…

Fallen, aufrappeln, weiterlaufen - ich weiß, den Sinn, die Quellen, aus denen sich Kraft schöpfen läßt, finden sich schon am Weg. Doch irgendwie klappt das gerade nicht so richtig. Der Appetit, der sich spätestens beim Essen einstellen sollte, bleibt aus.