Donnerstag, 16. April 2009

Auszeit.

Ein Gedanke von Viktor Frankl geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Er schreibt, daß es nicht möglich ist, glücklich sein zu wollen, denn Glück ist nur ein Symptom. Was der Mensch wirklich braucht, ist ein Grund um glücklich zu sein. Ist der Grund vorhanden, stellt sich Glück ganz von allein ein.

Die unfreiwillige Auszeit beschert mir eine Wiederbegegnung mit Michael Ende's wohl ungewöhnlichstem Buch 'Der Spiegel im Spiegel'. Absurd, tiefgründig, kafkaesk sind die ersten Attribute, die mir spontan dazu einfallen. In dreißig Geschichten meditiert der Autor über die großen Themen des Menschseins, der Gesellschaft, über die Welt. Einfach wundervoll (und irgendwie so ganz anders als seine anderen Bücher).

Zwischen den Geschichten lege ich kleine Arbeitspausen ein. Waschen, einkaufen, kochen, Ordnung schaffen. Viel Liegengebliebenes wird erledigt. Das eine und andere Glas Campari-Orange gibt's als Belohnung - und natürlich die nächste Geschichte.

Auf meinen Wanderungen erinnerte ich mich, daß ich doch einen Kindheitstraum - bezüglich was ich einmal machen möchte - hatte. Mein Traum war es irgendwann einmal in den Wäldern weit ab der Zivilisation zu leben.

Kanada, Alaska, vielleicht Kamtschatka. Warum eigentlich nicht?

Wenn ich durch die kleinen Dörfer komme, bin ich immer wieder überrascht, um wieviel menschlicher sich Menschen dort begegnen. Es ist völlig selbstverständlich, daß man sich zumindest freundlich grüßt, egal ob nun Fremder oder Bekannter - ein paar Worte, ein Lächeln. Ich fühle mich an meine Kindheit erinnert, an meine Erziehung. Manchmal ist man sich nicht bewußt, das man etwas vermisst.

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