Sonntag, 12. Oktober 2008

Rückblick / 3.

Die letzten Monate waren aber auch eine emotionale Tiefsee-Fahrt. Wer bin ich und was will ich wirklich? Warum kann ich keinerlei Beziehung bzw. Lebensmodell auf Dauer leben?

Jeder Versuch ist gescheitert und irgendwie läuft auch alles verkehrt herum. Anstatt länger werden meine Beziehungen immer kürzer und heftiger - anstatt abgebrühter zu werden, werde ich subjektiv empfunden immer verletzlicher. Es ist Irrsinn, aber wie dem gegensteuern? Ich hatte noch nie die Schnauze so voll wie heute. Irgendwo muß es doch ein unteres Limit geben.

Mit jedem Scheitern hasse ich mich mehr, ziehe ich mich weiter in mich zurück. Die letzten Monate waren auch eine Flucht vor allem und jedem. Den Sommer habe ich praktisch mit Laptop in meinem Schlafzimmer verbracht. Absolut unwillig vor die Tür zu gehen, mit anderen oder allein mal etwas zu unternehmen.

Die Einsamkeit ist Balsam und Qual. Ich vermisse die Nähe und ich vermisse das hemmungslose Ausleben meiner sexuellen Begierden.

Das ich in der kurzen Zeit auch meine kompletten Hanfbestände (3 große Einmachgläser voll) verbraucht habe, zeigt mir überdeutlich wie "unausgeglichen" ich bin. Ich ertrage das Leben, so wie es momentan ist, nicht. Zu oft und viel zu intensiv brauche ich den "Aus-Knopf". Meine Lern-Erfolge kompensieren in keinster Weise den Mangel an menschlicher Nähe. Um wirklich glücklich zu sein, brauche ich beides: Selbstbestätigung und Wärme.


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