Montag, 20. Oktober 2008

Kreuz und quer / V.

Erste kleine Projektideen (Wien/Linz) keimen. Der Photoblog braucht dringend neues Futter, doch kreativ ist gerade Flaute. Es fehlt der Blick, die Geduld, generell die Ruhe, das Kopfabschalten beim Bilder sammeln und das Kopfabschalten beim Bearbeiten. Kein Flow. Ich denke zu viel. Der Ausknopf klemmt.

Woher kommt eigentlich dieses Unvermögen meine Zukunft zu planen? Zumindest stellt es sich momentan so dar: als Unvermögen. An planerischem Talent generell mangelt es nicht. Ich bin IT-System-Architekt, planen und umsetzen ist mein Job. Doch jede längerfristige Idee verwerfe ich schon nach kurzer Analyse. Ich finde es nicht mal der Mühe wert mich mit einer Option länger als ein Weilchen zu beschäftigen. Keine Perspektive reizt wirklich mehr als die andere.

Warum? Jetzt stehe ich am Tor von Wunderland und bin angewurzelt - orientierungslos trotz unzähliger Wegweiser und meilenweiter Sicht. Alles da, Kleingeld, Zeit, aber wirklich loslaufen - und sei es nur für ein Weilchen - will ich nicht. Wenn schon loslaufen, dann von Anfang an in die "richtige" Richtung. Obwohl eigentlich momentan belanglos, erscheint mir der Faktor Zeit enorm wichtig. Es ist ein Bauchgefühl, immens stark. Die Zeit verrinnt zu schnell.

Da ist auch der Wunsch bzw. vielmehr der Anspruch an mich selbst, nicht nur die nächsten zehn Jahre abgesichert zu haben, sondern auch den Rest. Ich will dieses Thema endgültig vom Tisch. Im unselbständigen Bereich gelingt das in ein paar Jahren höchstens im obersten Managementbereich. Unmöglich. Im Selbständigenbereich bedarf es einer genialen Idee plus Glück plus jeder Menge harter Arbeit - gerade in Gebieten, die mir absolut nicht liegen (z.B. Marketing/PR). Mehr als ein paar wenige Jahre will ich dafür aber auch nicht mehr investieren.

Ich bin skeptisch, ob das so funktioniert. Klar, ich sollte diesen Aspekt nie aus den Augen lassen, doch wozu nicht mal herum laufen? Warum das Gefühl, das mir nicht mehr viel Zeit bleibt?

Keine Kommentare: