Sonntag, 19. Oktober 2008

Kreuz und quer / III.

Schweißgebadet wache ich auf. Es ist noch dunkel, die roten Ziffern zeigen 5:39. Ich weiß nicht was beklemmender ist: die wirren Träume oder die Leere, die nach diesen Träumen kommt. Leere und Kälte - eins der Fenster stand die ganze Nacht offen und mein Körper fühlt sich halb durchgefroren an.

Mit Philippe Djian's "Die Frühreifen" in die Wanne. Ich mag seinen Schreibstil immer noch, doch das Buch ist Gift bei meiner momentanen Laune. Es zeichnet das Bild einer Welt, die nur aus Scheitern und der daraus resultierenden Hoffnungslosigkeit zu bestehen scheint. Hoffnungslose Eltern am Ende ihrer Karrieren, hoffnungslose Kinder, die sich umbringen - ein trauriges Bild.

Stein um Stein räume ich zur Seite, um diesen Weg weiter zu gehen, doch mit jedem Stein wächst die Befürchtung, das hinter all den Steinen schlicht nichts mehr ist, eine Sackgasse und der Weg zurück ist zu weit. Ich bin unschlüssig, ob ich weiter gehen soll. Weiter gehen oder mich wieder in das Räderwerk eingliedern? Mich wieder eingliedern erscheint als der einfachere Weg, aber es wäre auch ein endgültiges Aufgeben. Ich will nicht aufgeben. Wäre doch gelacht.

Doch wo Halt finden außer in mir selbst? Ich brauche einen stabilen Rahmen.

Keine Kommentare: