Sonntag, 12. Oktober 2008

Mittagessen.

Die Vertrautheit ist noch immer da. Ich spüre aber auch, das da etwas in mir blockiert. Etwas ist anders. Ich fühle mich kastriert. Die sexuelle Spannung, die immer zwischen uns lag, scheint von meiner Seite völlig versiegt. Sie küßt mich, sucht ungeniert meine Nähe auch vor ihren Jungs, doch ich empfinde kein bischen Begehren. Die Nähe tut unheimlich gut, das eindeutige Angebot schmeichelt, aber ich könnte nicht mit ihr schlafen.

Ich fühle mich als Neutrum, weder Fisch noch Fleisch. Die Ausschweifungen mit Eve scheinen tiefe Narben hinterlassen zu haben. Auch jetzt nach fast fünf Monaten Abstinenz scheint es mir nicht möglich mich einer anderen Frau zu nähern.

Das ist genauso verrückt. Ich hasse Eve zwar nicht, aber das sie mich noch immer mit Mails und anzüglichen SMS eindeckt, obwohl ich sehr deutlich gemacht habe, das ich mit ihr nichts mehr zu tun haben will, nervt gewaltig. Sie hat sich völlig in die Idee verrannt, ich wäre ihr Traummann und sie müsse nur hartnäckig genug sein, ganz egal, was ich denke.

Die paar Monate mit Eve waren wohl die extremsten. Noch nie hat mich ein Mensch gleichzeitig so sexuell angezogen und menschlich abgestossen. Nein, so etwas kann ich nicht leben. Nicht mal als Fickbeziehung (was ich - so am Rand bemerkt - auch generell nicht kann). Ich mag Menschen nicht, die bei allem Hintergedanken haben und deren Lebensinhalt das Lästern über andere zu sein scheint. Eve ist das wortwörtliche, blonde Gift. Das Biest, das jedem Mann den Kopf verdrehen kann. Das ich sie ignorieren kann, zeigt eigentlich wie seltsam ich bin (als Mann).

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