Mittwoch, 3. Februar 2010

Tractatus / III.

Round: 17 oder so
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... gonnnnnnnnng ...

Sie wird wieder aggressiver. Zuerst die x-SMS-langen Selbstbefriedigungsphantasien, dann das "Red' wenigstens wieder mit mir, daß ich abschließen kann", dann: "ich konnte ihn nicht küssen, nicht mit ihm schlafen". Dazwischen: Selbstbeweihräucherung, Vorwürfe, Komplimente und der Titel Märchenprinz.

Die einzig sinnvolle Reaktion ist, keinen Mucks von mir zu geben. Was könnte ich sonst tun, was ich nicht schon probiert hätte? Eben. Jedes Entgegenkommen wäre nur wieder ein Zeichen für sie, aus dem sie Hoffnung schöpfen würde.

Es macht mich traurig, dass das so ist, dass sie partout nicht loslassen kann. Es macht mich traurig und zieht mich in einen Strudel aus irrationaler Schuld (und irrational ist diese Schuld, denn wie könnte ich nur durch meine Existenz und die Wahl meines eigenen Wegs schuldig sein?).

Schuld ist eine der hinterhältigsten Formen der Anhaftung.

M., meine Ex-Arbeitskollegin, ist nun in Pension. Obwohl sie als Informatikerin gerarbeitet hat, ist sie, was Computer betrifft, etwas "unbedarft". Vielleicht ist es ihr Alter, keine Ahnung, aber einen eigenen Rechner aufsetzen, schafft sie einfach nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: gestern hatte ich das Vergnügen ein Dell-Business-Set (Laptop, Dockingstation, externer Schirm etc.pp.) aufzusetzen (umringt von fünf Katzen und einen Chaos, das meinem Chaos hier sehr ähnelt). Windows 7, ein mobiler Breitbandzugang per USB-Stick, VMWare-Player mit dem Suse Server Image vom alten Firmenlaptop ... lief alles relativ flott bis, ja bis zu einem letzten Reboot, um die Bedienung des Setups vorzuführen. Nach dem Reboot war es vorbei mit dem Breitbandzugang. Software inklusive Treiber zigmal deinstalliert und wieder installiert .... njet, WWW (welt-weites-warten) bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Nichts ist dämlicher, als wenn das Internet streikt und kein anderer Rechner mit Zugang zu Google verfügbar ist. Zig Stunden verschissen, dann später zu Hause in fünf Minuten die Lösung gefunden. Der VMWare-Player ist der "Bösewicht". Er ersetzt die Windows-USB-Treiber durch eigene und das beeinflusst das System, auch wenn der Player nicht läuft. Schön. Wieder etwas gelernt.

Zwischen den Reinstallationsorgien entsorgten wir noch ein Auto voll mit EDV-Antiquitäten (VAX, VT-220 Terminal etc.pp.). Mich für meine Zeit von ihr bezahlen zu lasssen, habe ich natürlich abgelehnt.

Mein erster Ausflug in die Welt von Windows 7 hat einen sehr gemischten Eindruck hinterlassen. Keine Frage, die Oberfläche ist stylish, aber wenn es um die Systemadministration oder die Fehlerdiagnose geht, bleibt oft nur Trail-and-Error, außer einem lapidaren "geht nicht" gibt es selten hilfreiche Informationen. Hier ist für meinen Geschmack eindeutig zuviel 'Magic' im Spiel.

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