Montag, 23. März 2009

Der Knochenmann.

Jetzt ist schon wieder was passiert, flüstert Herr Hermes am Anfang des Films und führt in ein paar wenigen Worten alles Übel der Welt auf die Liebe zurück.

Schon das Buch von Wolf Haas ließ tief in die österreichische Seele blicken, aber kombiniert mit Josef Hader in der Hauptrolle ist dieser Film von vorne bis hinten rund. Der Humor ist wunderbar trocken, kaum ein paar Sekunden vergehen ohne das man über etwas lacht, doch nie wirkt es platt oder abgedroschen.

Neben dem Lachen zerreißt es mich in unzähligen Deja Vus. Ja, genauso hat sich Österreich bzw. die Provinz angefühlt. So kenne ich sie, sowohl im Tiefgang wie im Stumpfsinn. Müßte ich heute Österreich persiflieren, dann würde ich wohl genau diese Art Film/Buch machen. Irgendwie charmant, irgendwie aber auch unheimlich bösartig, die Volksseele - und somit die großen und kleinen Schwächen von uns selbst - offenlegend.

Jetzt im Nachhinein gruselt es mich. Mir war bisher noch nie so klar, welchem Wahnsinn ich da entkommen bin. Jetzt weiß ich wieder, was ich an meinem Stadtleben so mag.

Prädikat: sehenswert.

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