Donnerstag, 14. Januar 2010

Technik.

Ich bin ganz vernarrt in diese kleinen Brotdosen, die unter Volllast gerade mal 40 Watt brauchen und trotzdem genug Power haben, um Videos selbst in HD-Qualität abzuspielen. Als Server im Heimnetz ist das Teil ideal, macht sich auf der Stromrechnung nicht breit und bringt das Internet ins Wohnzimmer. Schnell mal während einer Sendung was googlen, ist einen Kanalwechsel entfernt. Quadratisch, praktisch, gut.

Das Teil unter Linux zu betreiben, ist dem unbedarften Laien jedoch nicht umbedingt anzuraten. Die Suche, warum z.B. partout kein Ton über HDMI ausgegeben läßt, hat - laut Internet/Google - schon viele in den Wahnsinn getrieben. Die HDMI-Kanäle sind per default stumm geschalten und man muß im Alsa-Mixer erst mal sehr weit nach rechts scrollen, um die Kanäle überhaupt zu sehen (das man überhaupt in der Applikation scrollen kann, ist absolut nicht ersichtlich und die HDMI-Kanäle verstecken sich zusätzlich hinter seltsamen Kürzeln).

Oder warum die MCE-Fernbedienung fast unbrauchbar sensibel reagiert. Da Infrarot-Übertragung ausgesprochen fehleranfällig ist, schickt so manche Fernbedienung statt einem Tastendruck gleich zwei Signale kurz hintereinander. Ist der Emfänger darauf vorbereitet, filtert er einfach die überflüssigen Signale raus und gut ist's. ASRock liefert zwar die Linuxtreiber und Keymappings zu ihrer eigenen Hardware doch diese berücksichtigen die doppelten Signale nicht richtig, von easy plug'n'play also weit entfernt.

Wobei: die Tastatur ist mir als Fernbedienung sowieso lieber, weil sie einfach viel genereller einsetzbar ist. Als Vielschreiber merke ich mir lieber ein paar Tastenkombinationen, die blind ablaufen, als unter Unmengen von winzigen Tasten mit winzigen Icons die Richtige zu finden.

Gut, der Rechner läuft. Bilder, Videos, Musik, das lokale Wetter, Internet-Radio, Surfen, Bloggen, eMule-Client ... fein.

Neben den ganzen Multimedia-Dingens hat der kleine Server natürlich noch einen anderen Daseinsgrund. Nur über hochparallele Systeme zu lesen ist faktisch sinnlos, wenn man keinerlei Möglichkeit zum Bau von Prototypen hat. Mit Netbook, altem Standrechner und dem Winzling sind es nun schon mal drei physikale Instanzen, die für erste Tests zur Verfügung stehen. Das ist zumindest schon mal ein Anfang.

Die kleine Brotdose gibt es natürlich noch "kleiner". Läßt man den Multimedia-Schnicknack und DVD-Writer weg, gibt es solche Brotdosen heute schon für knapp 130-140 Euro (+ Preis für die Festplatte). Stapelt man ein paar dieser Dinger hat man mit Minimal-Budget eine nette Testwiese für Gridanwendungen.

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