Dienstag, 19. Januar 2010

Ich und die Anderen.

Die Sätze zerbrechen unter meinen Fingerkuppen. Ich habe aufgehört mich zu fragen, warum das so ist. Vielleicht sind es die Redundanzen, die Wiederholungen in den Gedankengängen, die mich ankotzen, vielleicht mag der eine oder andere Satz nur nicht hier ins grelle Licht gezerrt werden, vielleicht mag ich das Bild der Buchstaben in diesem weißen Feld nicht - wer weiß.


Der Mensch neigt dazu, die Dinge zu vereinfachen.


Je weiter die Gehirnforschung vordringt, umso rätselhafter, ja, geradezu mysteriöser wird es. Wie kann aus diesem Multiversum paralleler, autonomer, interagierender Systeme überhaupt so etwas wie ein Ich-Bewußtsein entstehen? Da ist kein zentraler Agent, der an den Hebeln sitzt und der von sich als dem "Ich" sprechen könnte. Genaugenommen müßten wir jeden Gedanken im Plural formulieren (gerade getan ;).

Lehnt man esoterische, nicht überprüfbare Konzepte ab, so bleibt nur der Schluß, das das Ich eine Illusion ist (was die Schlitzaugen seit Jahrtausenden behaupten). Dieser Schluß hat weitreichende Konsequenzen auf die Art und Weise wie man Entscheidungen trifft bzw. treffen sollte.

Rationales, logisches Denken darf sich nie zum alleinigen Herrscher im Reich der Gedanken aufschwingen. Rational, logisches Denken ist "nur" eine Art Taschenrechner, ein Hilfsmittel, um bestimmte Probleme/Problemgruppen zu lösen. In vielen Fällen steht es dem Leben selbst im Weg (ist der Taschenrechner ständig "on", wird das Leben mühselig).

Das Leben lebt sich von ganz allein, wenn das Ich nicht im Weg steht. Lachen findet sich unter den widrigsten Umständen. Glück lebt in den seltsamsten Nischen.

Je mehr und je länger ich im Fluß lebe, um so zufriedener bin ich. Nicht ich tue etwas, sondern etwas tut sich von selbst. Da ist kein Ich-Gedanke. Nicht ich lerne, sondern ein Thema wächst vor meinen Augen, wächst, verästelt sich, durchdringt andere Themen. Alles ist Ausdruck ein und desselben Lebens. Da ist keine Grenze.

Ich habe mich damit arrangiert wie ich bin. Ja, da gibt es einiges, was ich "vernünftigerweise" anders machen sollte, aber was soll's? Entweder ich renne immer wieder gegen diese inneren Widerstände an oder ich akzeptiere sie und lebe an ihnen "vorbei". Selbst ein Fluß - strunzdumm wie eine Kartoffel - findet immer seinen Weg.

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