Sonntag, 18. Oktober 2009

Anika.

Jedesmal, wenn ich sie sehe, muß ich an das Schweden einer Astrid Lindgren denken, an die typisch schwedischen Häuser aus Holz, die man heute da oben kaum noch sieht, an ruhiges, beschauliches Landleben in einer Villa Kunterbunt, an Lachen, Leichtigkeit, unbeschwert sein. Sie wirkt ruhig, schüchtern, ein junges Mädchen, Anfang, Mitte Zwanzig, und ich habe keine Ahnung, wie sie heißt, aber müßte ich raten, fiele meine Wahl auf Anika. Denn irgendwie wirkt sie von ihrer Art (nicht vom Aussehen) her genau so: wie Pippi Langstrumpf's Freundin - entsprechend älter natürlich.

Es ist vier Uhr morgens und da ist sie wieder - es ist Oktober und die Studenten kehren zurück - und natürlich spult mein Kopf auch dieses Mal diese tröstliche Heile-Welt-Fantasie ab. Ich habe längst aufgehört, mich darüber zu wundern oder in diese Projektionen mehr hinein zu interpretieren als sie sind. Doch ich genieße das warme Gefühl, dass diese Fantasie begleitet.

Anika steht ein paar Meter neben mir und beobachtet mich heimlich. Ich spüre ihren Blick und muß lächeln. Zu gerne würde ich wissen, was sie gerade denkt, warum sie mich - abgesehen von den Sommerferien - nun schon seit über einem Jahr auf diese Art beobachtet. Ich gestehe ja das es auf Gegenseitigkeit beruht. Jemand, der so eine hartnäckige Fantasie in mir auslöst, ist auch jemand, den ich gerne kennenlernen würde.

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