Dienstag, 11. November 2008

Facetten.

Schreiben fällt mir zunehmend schwerer. Vielleicht liegt es am Anspruch der Objektivität - den Menschen, über die ich schreibe, gerecht zu werden, meinen Gefühlen, meinem Innenleben gerecht zu werden. Vielleicht liegt es aber auch an meinem Dilletantismus beim Formulieren. Wenn ich schreibe, ich liebe sie, drückt das nichts aus. Liebe hat so viele Facetten und - genaugenommen - liebe ich viele Menschen: jeden bzw. jede auf ihre Art.

Wenn ich richtig analysiere - und zu irgendwas sollte der Psychotherapie-Lehrstoff, den ich durchgeackert habe, doch gut sein - waren und sind da eine gute Portion Vatergefühle involviert. Sie erzählt mir, sie sei schwanger. Meine erste Gedanken kreisten darum, das ich es in irgendeiner Art und Weise verabsäumt hätte, auf sie aufzupassen. Mein erster Gedanke war ein Selbstvorwurf. Sie in ihrer praktisch perspektivlosen Situation: gesundheitlich mit kaum Mitte 20 grobe Probleme, keinerlei Qualifikation - und nun schwanger.

Vatergefühle. Sie beschützen, ihr helfen wollen. Wie lange ist es hier, das ich in ihr überhaupt die Frau gesehen habe?

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