Donnerstag, 8. Januar 2009

Dies und das / XI.

Vom heutigen, wissenschaftlichen Kenntnisstand aus ist das menschliche Gehirn nur bedingt hierarchisch aufgebaut. Es gibt kein biologisches Äquivalent des Ich-Bewußtseins, keine zentrale Schalteinheit, die schlußendlich entscheidet. Das Hirn, sagt die Wissenschaft, ist auf höchstem Level ein Konglomerat von gleichberechtigten Funktionseinheiten, die quasi als Gruppe entscheiden. Pro und Contras werden aufsummiert, die Schlußdifferenz ist die Entscheidung.

Experimente zeigen weiters, daß jede Entscheidung, der wir uns bewußt werden, schon mindestens 400 Millisekunden vorher vom Gehirn getroffen wurde. Was wir als Bewußtsein wahrnehmen, als entscheidendes Ich, scheint nur ein zeitverzögertes Bild unbewußter Vorgänge zu sein.

Konditionierung funktioniert. Mentaltraining im Allgemeinen funktioniert. Was und wie wir etwas wahrnehmen, wie wir entscheiden, ist manipulierbar. Jeder einzelne Mensch ist uneingeschränkter Herr über sein eigenes Universum.

Schlußendlich ist das Ziel Zufriedenheit. Mit mir, meiner Umwelt, dem Leben. Ich darf meine Vergangenheit nicht als Serie von Fehlschlägen sehen. Es war und ist eine Suche nach meinem Wohlfühlort, nach der Art Leben, das ich brauche, um zufrieden zu sein.

Auch wenn da Zukunftssorgen sind, da das angesparte Geld längst nicht für eine auf Dauer einkommenslose Zukunft reicht, und auch wenn der zwischenmenschliche Bereich einer Wüste gleicht: so wie ich momentan leben kann, genieße ich. Aus der Innensicht brauche ich nicht viel mehr zum Zufriedensein. Bei vielem reicht das Gefühl ich könnte, wenn ich wollte.

Auf mein ironisches 'Liebe wird sowieso überbewertet' antwortet sie mit 'dem Fuchs sind die Trauben zu sauer'. Ich muß grinsen. Nein, so weit ist es dann doch nicht.

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